Spaß muss sein. Das bedeutet: Spaßmacher müssen sein. Die professionellen Lachenmacher, eine unübersehbar weit verbreitete Berufsspezialität, ausgehalten, bestellt und bezahlt von Managern, Funktionären und Agenten des nächst dem Sexus und der Eitelkeit kollektivsten Menschheitstriebs.

Die Lust am Lachen ist unbändig und offenbar unsterblich. Sie ist den Bantunegern ebenso eigentümlich wie den Dollarmillionären, den Rotchinesen ebenso wie den Falangisten, den Professoren ebenso wie den Transportarbeitern, den Teenagern ebenso wie den Wackelgreisen. Es ist, als wäre sie begleitet von der uneingestandenen Angst, sie könnte einmal versiegen, es könnte einmal geschehen, dass wir gar nichts mehr zu lachen hätten (wie das denn ja die Geschichte zuweilen zu besorgen übernimmt), dass ein Tag, eine Woche verginge, ohne dass ein Witz, ein Spaß, eine Grimasse auf uns losgelassen würden; und es muss diese Angst gewesen sein, die den Menschen längst vor Anbruch des Zeitalters der Spezialisten, der Organisation und der verwalteten Welt bewogen hat, das Lachen zu bestellen und sich Lachenmacher zu halten.

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